Die Brüder Pignon erobern die Welt: Die Stars der Freiheitsdressur (2024)

Freiheitsdressur mit den Brüdern Pignon

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Frédéric und Jean-François strahlen wie Jungs, wenn sie bei ihren Pferden sind.

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Zusammen verschwinden die beiden in Richtung Stallzelt. Dort stehen Jean-Fran­çois’ sechs Stuten, mit denen er beim täglichen Galaabend der Messe „Cheval Passion“ im französischen Avignon ­auftritt. Tagsüber präsentiert ­Bruder Frédéric sich und seine Arbeit mit Hengsten am Messe-Stand.

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Sowohl Frédéric (41) als auch der ein Jahr jüngere Jean-François sind weltb­e-kannt. Allerdings jeder für sich: Während Jean-François mit seiner Stutenherde in Japan, Norwegen oder bei der Equitana in Essen auftritt, zeigt Frédéric seinem Pub­likum Freiheitsdressur von Hengsten. Noch vor wenigen Monaten war er für die Pferde­show Cavalia im Einsatz, tourte mit ihr durch ­Kanada, die USA und Europa.

Die Pignon-Brüder arbeiteten stets getrennt. Das war nicht immer so, im Gegenteil: In jüngeren Jahren war ihre Beziehung sehr eng. Frédéric: „Wir waren ständig gemeinsam unterwegs und gehörten zusammen wie die Finger an einer Hand.“ Als Kinder schon übten die Brüder auf dem ­elterlichen Hof Kunststücke zu Pferd. Mitte der 80er Jahre gründeten sie eine Künstlertruppe. „Wir waren schnell sehr erfolgreich. Das stieg mir zu Kopf. Ich fand mich sehr wichtig, was zu einem heftigen Streit mit Frédéric führte“, ­erinnert sich Jean-François Pignon.

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Rivalität in der Herde

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Ein ungewöhnliches Brüderpaar.

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Seither kommen sich die Brüder ­wieder näher. „Ich träume davon, eines Tages wieder mit Frédéric zu arbeiten. Aber das braucht noch ein bisschen Zeit“, sagt Jean-François.

Wer den Pignon-Brüdern bei der Arbeit mit ihren ­Pferden zusieht, versteht sofort, warum beide so erfolgreich sind. Streit, Ärger und Hektik verschwinden völlig. Jede Geste, jede Bewegung ­geschieht in tiefer Ruhe und Gelassenheit. Wie selbst­­ver­ständlich bewegt sich ­Jean-François zwischen seinen ­Stuten, er gehört zu ihnen.

Auf den kleinsten Fingerzeig hin folgen ihm die sechs Pferde im Seitwärtsgang, zirkeln nah um ihn herum oder legen sich hin, sortiert wie die Orgelpfeifen. Von einer Sekun­de zur anderen springen sie auf, wechseln zum rasanten Galopp. Jean-François springt auf Azarias und Aziels Rück­en, fegt mit ihnen durch die Bahn. Wie die ungarische Post, jedoch ohne Zaum und Zügel. Nur wer ganz genau hinhört, bemerkt, dass Jean-François die Stuten leise ruft, mit einem „Schsch“ beruhigt oder durch „En place“ sortiert.

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Körpersprache ist entscheidend

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„En place“: Die Stuten folgen Jean-François auch aufs leiseste Wort.

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Ein „Hopp“ genügt, und der erst dreijährige Friesenhengst Phoebus steigt. Dessen Bruder Paulus grast derweil friedlich weiter – direkt daneben.

Doch die Stimmung kann blitzschnell umschlagen. Frédéric hat die Hengste immer im Blick. „Schenke ich ihnen nicht nonstop meine Auf­merksamkeit, nutzen sie jede Ge­legenheit, um aufeinander ­loszugehen“, sagt er.

Sein Bruder hat es leichter: „Ich nutze den natürlichen Aspekt, dass Stuten sich in der Herde wohlfühlen. Und sie brauchen eine dominante Person. Das bin in dem Fall ich“, sagt Jean-François. Mit einem Augenzwinkern demonstriert er, wie dominant er ist: „Na los! Geh arbeiten, mach die Pferde fertig“, ruft er einem Messe-Mitarbeiter zu und schwingt die imaginäre Peitsche. Lachend galoppiert der Mitarbeiter davon.

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Stuten ticken anders als Hengste

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Beide Brüder nutzen Körpersprache und Stimme.

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„Würde ich von einem meiner Hengste be­dingungslosen Gehorsam ver­langen, ginge das nicht lange gut. Er würde kämpfen. Ich nutze daher die Dinge, die sie ­anbieten.“ Seinem Hengst ­Nacarado brachte er zum ­Beispiel nie bei, ihn zu küssen. Und doch schmiegt der Hengst nach jeder geglückten Lektion sanft seinen Kopf an Frédérics.

„Die Pferde einfach nur zu loben, ist mir nicht genug. Sie sollen das tun, was sie gerne machen.“ Also spielt Frédéric immer wieder mit den Hengsten Fangen, jagt sie über die Koppel, schmust mit ihnen. Blickt man allerdings in Frédérics Gesicht, ist nicht ganz klar, wer hier wen belohnt. Die Hengste jedenfalls danken ihm mit ­absoluter Aufmerksamkeit. Für eine Streicheleinheit von ­Frédéric würden sie wohl alles tun.

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Die Stutenherde als Show-Act.

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Aber ein Pfiff von Jean-François, schon flitzt die Stute hinterher. Später bei der Probe dreht die sechsjährige Aziel richtig auf und flüchtet vom Platz. Auch sie kehrt auf Rufen von Jean-François sofort zurück, braucht aber etwas, bis sie sich wieder beruhigt. „Sie ist von klein auf dabei. Weil sie immer größer wurde, wechselte sie oft ihren Platz in der Truppe.

Das war vielleicht ein Fehler, sie zweifelt manchmal, und ich muss mir wegen ihr ständig etwas Neues aus­denken.“ Jean-François liebt seine Stuten. „Sie sind sehr sensibel“, sagt er. „Sie ver­zeihen Fehler nicht so leicht.“

Um Aziel zu beruhigen, legt ihr Jean-François ruhig die Gerte an den Kopf, als ver­längerten Arm. „Das signalisiert ihr: kurz ausruhen, aber dann geht es weiter mit der Arbeit.“ Ausgeglichenheit sei sehr wichtig, sagt er. „Sonst geht gar nichts. Die Stuten spüren jede Emotion.“

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Eine Frage der Erziehung: Hengste können sich auch vertragen.

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Als er aber seinem Bruder beim Training zuschaut, schmunzelt er. „Wir machen tatsächlich vieles ähnlich. Kein Wunder. Wir sind zusammen aufgewachsen und haben von unserem Vater den respektvollen Umgang mit Tieren gelernt.“

Und dann schwelgt Frédéric in Erinnerungen: „Wir wuchsen sehr nah am Pferd auf, spielten mit den Stuten auf der Weide Cowboy und ­Indianer und probierten Stuten­milch ­direkt aus der Zitze.“ Die ­Pignons. Unsinn hatten sie schon damals im Kopf.

Die Brüder ritten stets ohne Sattel und Zaumzeug; selbst, wenn es in die Berge der Drôme-Region ging. Aus dem Spaß wurde ein Job, den sie mit Leidenschaft ausfüllen. Jeder auf seine Art, beide mit Erfolg: Frédéric ist der Künstler mit der klassischen Dressur, Jean-François der Actiontyp mit Freiheitsdressur.

In Frankreich sind sie Nationalhelden. Ruhig mit ihnen über die Messe zu schlendern, ist unmöglich. Ständig schütteln sie Hände, scherzen mit Freunden, treffen Fans. Die Pignons berühren die Menschen, das ist offensichtlich. Und die Brüder genießen das, lachen, albern herum. Fragt man aber nach ihrem Geheimnis, sind sie ehrlich verblüfft: „Wir zeigen doch nur, wie viel Spaß Pferde haben und ­machen“, sagt Frédéric.

Genau das ist es. Die Pignons. Immer zu Späßen bereit.

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Name: Duane Harber

Birthday: 1999-10-17

Address: Apt. 404 9899 Magnolia Roads, Port Royceville, ID 78186

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Job: Human Hospitality Planner

Hobby: Listening to music, Orienteering, Knapping, Dance, Mountain biking, Fishing, Pottery

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